Die Infektionszahlen steigen mal wieder steil an, und mit der neuen Variante wird eine Ansteckung erstmal wahrscheinlicher, weil sie schneller und leichter übertragbar ist. Die gute Nachricht dabei ist: In den allermeisten Fällen scheint die gefürchtete Infektion mit Sars CoVid19 einen Verlauf wie eine mittelschwere Erkältung zu nehmen – Husten, Schnupfen, vielleicht etwas erhöhte Temperatur, aber das war es dann vielfach auch schon.
Es stellt sich also die Frage:
Helfen uns bei Corona-Symptomen wie Schnupfen, Halsweh oder Fieber die gleichen Mittel, auf die wir sonst etwa bei einem grippalen Infekt vertrauen?
Generell: ja – also bei Schnupfen hilft Nasenspray, bei fest sitzendem Husten ein Sekret-Löser und bei Kopfschmerzen zum Beispiel Ibuprofen. Ein leichter Verlauf sollte sich anfühlen wie eine Erkältung und grundsätzlich auch mit den gleichen Mitteln und Methoden therapiert werden. Alles, was darüber hinaus geht allerdings, wenn man sich also richtig krank fühlt, vielleicht sogar Atemnot oder hohes Fieber entwickelt, sollte auf jeden Fall durch den Hausarzt abgeklärt werden. Alternativ kann man auch den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116117 anrufen – der ist auch nachts erreichbar, man bekommt telefonisch Rat und zur Not kommt auch ein Arzt vorbei. Mögliche Warnzeichen, die man abklären sollte, sind: Ein Gefühl der totalen Entkräftung, hohes Fieber, dauerhafter Husten und Atemnot. Auch eine erhöhte Atemfrequenz ohne Luftnot kann ein mögliches Alarmsignal sein. Eine normale Atemfrequenz liegt bei gesunden Erwachsenen bei rund 12-16 Atemzügen pro Minute.
Aber wie gesagt:
Wirklich schwere Verläufe vor allem durch die Omikron-Variante sind ziemlich selten, und im Normalfall hat man es mit den Symptomen einer mehr oder weniger starken Erkältung zu tun. Doch was hilft denn nun gegen leichte Symptome? So ziemlich der wichtigste Tipp für die Zeit in der Isolation ist erst einmal, gelassen zu bleiben. Und tatsächlich sind die bekannten Mittel gegen laufende Nase, Halskratzen oder Abgeschlagenheit bei Corona nicht anders als bei anderen Infekten. Was sonst lindert, lindert auch hier, könnte man sagen.
Gegen Fieber und Schmerzen helfen Wirkstoffe wie Ibuprofen oder Paracetamol. Hier bestimmt nicht Corona die Auswahl, sondern die Frage, ob man bestimmte Allergien oder Vorerkrankungen hat. Wer zum Beispiel eine kranke Niere hat, sollte eher zu Paracetamol als etwa zu Ibuprofen greifen. Die meisten Betroffenen werden das bereits wissen und können eine erprobtermaßen verträgliche Medikation auch auf eine COVID19-Infektion übertragen. Ist die Nase verstopft, hilft Nasenspray, bei einem kratzigen Hals kann man zu Lutschpastillen greifen. Es spricht auch bei Corona nichts gegen Inhalieren, wem das gut tut. Gleiches gilt für ein Wannenbad – wer gerne badet, für den kann das durchaus angenehm sein. Ansonsten gilt wie etwa auch bei grippalen Infekten: Viel ausruhen, sich schonen, nicht zu schwer essen und viel trinken.
Die Genesung und die Zeit danach
Und wenn dann die Symptome weniger werden – wann hat man es überstanden? Wenn man sieben oder acht Tage (im Einzelfall kann das auch länger dauern) zu Hause war, wenn die Symptome abgeklungen sind und ein Schnelltest negativ ist, kann man davon ausgehen, dass die Sache überstanden ist. Nach der Genesung kann Unsicherheit bestehen, ab wann und wie stark man sich wieder belasten kann. Wenn der Test negativ ist und man sich soweit wieder fit fühlt, kann man langsam wieder mit Sport anfangen – die jeweils individuelle Belastungsgrenze wird man nur selbst feststellen können, generell sollte man sich aber nicht überfordern und dem Körper Zeit geben, sich wieder an den Alltag zu gewöhnen.
Manchmal kann sich auch die Lunge noch etwas belegt anfühlen,
das ist aber erstmal kein Grund für Beunruhigung: Es gibt viele Virusinfekte, die sich längere Zeit auf die Bronchien legen und den Genesungsvorgang in die Länge ziehen, obwohl die akute Infektion eigentlich überstanden ist. Wichtig ist neben einem behutsamen Start zurück ins Training, dass man nicht gegen Beschwerden antrainiert – wer zum Beispiel losläuft wie sonst auch und dann aus dem Husten nicht mehr rauskommt, der sollte ich das nicht übergehen: Es erstmal etwas ruhiger angehen lassen also und im Zweifelsfall nochmal den Hausarzt konsultieren.
Abgesehen von den körperlichen Auswirkungen spielt in der Zeit der Quarantäne oft auch die Psyche eine Rolle:
Typische Stressfaktoren einer häuslichen Isolation sind Frustration und Langeweile, Angst vor Ansteckung, finanzielle Sorgen oder die Belastung durch eine eingeschränkte Versorgung mit Dingen, die man im Alltag braucht. Es können Gefühle wie Angst, Panik, Sorgen, starkes Grübeln, Niedergeschlagenheit oder Einsamkeitsgefühle auftreten. Solche Gefühle sind in einer ungewohnten Situation aber erst einmal normal – der eine steckt es besser weg, andere belasten sich mehr damit.
Es gibt eine Reihe von Tipps, die wissenschaftlich erforscht sind und helfen können, die Ausnahmesituation möglichst gut zu überstehen. Jeder Mensch muss dabei seine eigene, zu ihm passende Strategie finden. Hier ein paar generelle Tipps:
Halten Sie eine Tagesstruktur ein
Eine Struktur hilft gegen das Chaos im Alltag, gibt Sicherheit und hilft, mit Stresssituationen umzugehen. Mit einem Plan für den Tag haben Sie eher das Gefühl, der Situation nicht hilflos ausgeliefert zu sein, sondern sie aktiv zu gestalten. Stehen Sie also auf wie immer, kleiden Sie sich wie sonst und halten Sie die üblichen Essens-, Schlafens-, Arbeits- oder Lernzeiten ein. Passen Sie dabei den Ablauf des Tages an die aktuelle Situation an. Und vielleicht haben Sie jetzt ja auch mal Zeit, Dinge anzugehen, zu denen Sie bisher nie gekommen sind: Etwas Neues lernen, den Kühlschrank abtauen oder die Heizung entlüften und Dinge erledigen, die bisher liegen geblieben sind.
Medien bewusst konsumieren
Die meisten von uns wollen zur Zeit immer auf dem Laufenden über das aktuelle Geschehen sein. Das ist einerseits verständlich, denn Fakten geben Orientierung und tragen dazu bei, sich weniger hilflos zu fühlen. Auf der anderen Seite kann zu viel Beschäftigung mit den aktuellen Nachrichten eine Reihe negativer Gefühle auslösen oder sie weiter verstärken.
Beschränken Sie deshalb die Zeit, in der Sie die aktuellen Nachrichten zur Corona-Situation verfolgen. Mal ehrlich – eigentlich reicht es aus, sich ein bis zwei Mal täglich zu informieren, um auf dem Laufenden zu sein.
Dem Grübeln Grenzen setzen
Eine von vielen Strategien, mit einer Stresssituation umzugehen, ist intensives Grübeln. Zu viel Grübeln ist aber oft kontraproduktiv, weil es oft eben nicht zu einer Lösung führt sondern letztendlich eher zusätzlichen Stress verursacht. Wenn also die Gedanken im Kreis herum gehen, tun Sie lieber etwas, was Ihnen gut tut und Spaß macht, wie etwa Lesen, Backen oder einem Hobby nachgehen.
Soziale Kontakte pflegen – wenn auch auf Distanz
Der Zusammenhalt mit Familie und Freunden und der regelmäßige Austausch gibt in der aktuellen Situation Halt und kann helfen, mit Belastungen umzugehen. Auch ein „Treffen“ mit Kollegen per Chat oder Videokonferenz kann motivierend sein. Bleiben Sie in Verbindung: Nutzen Sie das Telefon, Videochats, soziale Netzwerke, Messenger usw. Scheuen Sie sich dabei nicht, um Unterstützung zu bitten, wenn Sie welche benötigen. Die meisten Menschen sind gerne bereit, zu helfen.
Bewegen Sie sich regelmäßig
Bewegung tut dem Körper gut, stärkt das Immunsystem und wirkt sich, wissenschaftlich nachgewiesen, positiv auf die Psyche aus. Ein Spaziergang oder Bewegung an der frischen Luft helfen, Anspannung und Stress abzubauen – natürlich zu Zeiten, in denen man keinen anderen Menschen begegnet. Aber auch auf engem Raum in den eigenen vier Wänden ist Bewegung möglich. Es gibt viele Videos im Internet mit Anregungen und Trainingsprogrammen. Versuchen Sie, dabei kreativ zu sein – überlegen Sie, wie Sie die neue Art, Sport zu treiben, in Ihren momentanen Alltag einbauen können.
Und nicht zuletzt:
Machen Sie sich bewusst, dass die Corona-Pandemie und die momentanen Einschränkungen im Alltag irgendwann vorbei sein werden. Auf die derzeitigen Gefahren, Ängste und Sicherheitsmaßnahmen wird auch wieder eine Zeit der Entwarnung und Normalisierung folgen. Auch wenn es manchmal schwierig ist: Halten Sie durch!